Produmax-Fallstudie: EN 9100:2016

Produmax Fallstudie

Produmax ist das erste britische Unternehmen, das die BSI-Zertifizierung nach der wichtigen Qualitätsnorm EN 9100:2016 für die Luft- und Raumfahrtindustrie erreicht hat

Produmax ist ein spezialisiertes britisches Produktionsunternehmen mit viel Erfahrung in der Hochpräzisionstechnik. Das weltweit tätige Unternehmen arbeitet eng mit den renommiertesten Herstellern für Luft- und Raumfahrttechnik zusammen, denen es maschinell bearbeitete Komponenten und Baugruppen mit hoher Qualität liefert.

Es ist das erste Unternehmen in Großbritannien, das von BSI unabhängig begutachtet worden ist, um die Zertifizierung nach dem Qualitätsmanagementsystem EN 9100:2016 – Anforderungen an Organisationen in den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung – zu erreichen und auch die weltweit erste Organisation, die im Online Aerospace Supplier Information System (OASIS) zu EN 9100 eingetragen worden ist. Die Zertifizierung durch BSI nach der neuen Norm zeigt deutlich den hohen Stellenwert, den Produmax der Qualität und der Kundenzufriedenheit beimisst.


Video: Produmax Ltd

Erfahren Sie, wie Produmax in der Zusammenarbeit mit BSI einen erfolgreichen Übergang auf den neuen Standard erreicht hat.


Vorteile der Zertifizierung

  • entspricht den Anforderungen der Luft- und Raumfahrtindustrie für ein effektives,
  • auditiertes Qualitätsmanagementsystem
  • sorgt für die Einhaltung von Vorschriften und hilft, Risiken zu vermeiden
  • verbessert die Effizienz, spart Zeit, Geld und Ressourcen
  • beteiligt, begeistert und motiviert die Mitarbeiter
  • fördert die ständige Verbesserung und die Prozessüberwachung
  • eröffnet durch die Nachverfolgbarkeit der Lieferkette neue Möglichkeiten im Markt
  • steigert die Leistung und eröffnet einen Wettbewerbsvorteil


Hintergrund zum Kunden

Produmax wurde ursprünglich 1966 gegründet. 1997 gab erfolgte ein Management-Buy-out unter der Leitung des aktuellen Geschäftsführers Jeremy Ridyard, der das Unternehmen gleichzeitig vom allgemeinen Maschinenbau in den Markt für Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung geführt hat. Heute werden rund 90% der Produktion weltweit exportiert.

Das Unternehmen ist unterdessen auf 58 Mitarbeiter gewachsen, hat einen derzeitigen Umsatz von über 7 Mio. GBP und ein Wachstumsziel von mindestens 10% pro Jahr. Diese Expansion hat unlängst zum Umzug in eine neue, speziell errichtete Produktionsstätte in Baildon, zwischen Leeds und Bradford, geführt.

Produmax war eines der ersten 40 Unternehmen, die eine Förderung im Rahmen des „Sharing in Growth“-Programms der britischen Regierung erhalten haben, und so sehr schnell alle Voraussetzungen schaffen konnte, um die Bedürfnisse seiner Kunden zu erfüllen.


Wozu eine Zertifizierung?

EN 9100 definiert die Anforderungen zur Implementierung, Aufrechterhaltung und ständigen Verbesserung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS) für Organisationen in den Bereichen Luftfahrt, Raumfahrt und Verteidigung. EN 9100 ist die europäische Entsprechung der international anerkannten Normen AS 9100 in Nordamerika und JISQ 9100 in Japan. Es wird von wichtigen Herstellern in der Luft- und Raumfahrt, einschließlich Airbus, Boeing, GE Aviation und Rolls-Royce, maßgeblich unterstützt und eingesetzt.

Die unlängst überarbeitete EN 9100:2016 baut auf der letzten Version der QMS-Norm ISO 9001 auf, die 2015 um eine High Level Structure (HLS) ergänzt worden ist. Sie enthält gemeinsame Begriffe, Definitionen, Überschriften und Texte für alle Normen zu Managementsystemen und erleichtert die Integration bei der Implementierung mehrerer Managementsysteme.

EN 9100:2016 definiert die aktuellsten und besten Verfahren für ein umfassendes Qualitätsmanagement in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Jeremy Ridyard erklärte hierzu: „Diese überarbeitete Version trifft genau den Kern unserer Vision, Mission, Werte, strategischen Ziele, Marktanalyse und Stakeholder, und dies sehr viel detaillierter als bisher. Sie ist allumfassend und eine Art Audit für alle unsere Unternehmensprozesse, nicht nur für das Qualitätsmanagement.“

Er fährt fort: „EN 9100 ist in der Luft- und Raumfahrtindustrie eine unbedingte Voraussetzung. Daher haben wir die strategische Entscheidung getroffen, auf die überarbeitete Version umzustellen.Wir sahen, dass ihre Anforderungen zu robusten Prozessen und einem guten Unternehmensmanagement führen würden und dass die neuste Version uns einen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern verschaffen würde.“


Umstellung auf EN 9100:2016

„Als wir uns die Umstellung zu Beginn angesehen haben, hat uns „Sharing in Growth“ bei der Vorbereitung geholfen. Das Programm hat entscheidend dazu beigetragen, unsere internen Prozesse robuster zu machen“, sagte Ridyard. „Alle Prozesse, die wir für „Sharing in Growth“ einführen mussten – Strategie, Unternehmensmanagement und Berichtswesen – sind für die Norm relevant.“

In der neuen Version von EN 9100 ist auch das leitende Management von Produmax ausdrücklicher eingebunden, und die Führungskräfte des Unternehmens müssen dafür sorgen, dass das Managementsystem in der gesamten Organisation umfassend integriert wird.

Mark Gjessing, Quality Assurance Manager bei Produmax, erklärt das so: „Es gibt eine stärkere Konzentration auf das Risikomanagement, nicht nur auf die Qualität, und es liegt mehr Gewicht darauf, dass alle mitmachen. Obwohl es sich um eine Norm zum Qualitätsmanagement handelt, hat sie sich mehr in Richtung einer Norm zum Unternehmensmanagement entwickelt.“

Produmax hat eine ausgeprägte Kultur, alle Mitarbeiter in relevante Prozesse und Entscheidungen einzubinden. „In vielen Unternehmen wird das Qualitätsmanagementsystem wie ein Anhängsel behandelt, aber wir wollten von Anfang an sicherstellen, dass wir auf die überarbeitete Version umfassend vorbereitet waren“, erläutert Gjessing. „Wir haben im ganzen Unternehmen Präsentationen und Schulungen sowie sehr gründliche interne Audits durchgeführt, an denen Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen beteiligt wurden. Es ist wirklich wichtig, dass sämtliche Einzelheiten von allen verstanden werden.“


Vorteile der Zertifizierung

Ridyard glaubt, dass EN 9100:2016 ein großartiges Werkzeug für jede Organisation ist, die ihre Qualität und Kundenzufriedenheit steigern, ihre Abläufe ständig verbessern und ihre organisatorische Resilienz nachweisen will. „In dem Maß, wie die Lieferketten immer komplexer werden, wird es immer wichtiger, Qualität zu erreichen, zu erhalten und zu verbessern“, sagt er.

Er fährt fort: „Tatsächlich gewinnt man ohne keine Ausschreibung mehr. Für uns hängen die Vorteile von EN 9100:2016 untrennbar mit denen von „Sharing in Growth“ zusammen, bei dem wir die höchste Auszeichnung für die Integration aller unserer betrieblichen Prozesse gewonnen haben. Zwischen den beiden haben wir eine deutliche Zunahme unseres Geschäfts festgestellt. Wir haben drei bedeutende neue Kunden hinzugewonnen und begegnen sehr viel mehr Interesse.“

Produmax kann dies mit Zahlen belegen. Der Umsatz ist 40% höher, die Ausschusskosten (Komponenten, die nicht auf Anhieb in Ordnung sind) haben sich halbiert, die Effizienz des Betriebs ist um 20% gestiegen und bei der letzten Erhebung zum Engagement der Mitarbeiter ist der Wert um 25% auf 4,08 gestiegen, wobei ein Wert über vier als Weltklasse gilt.

Ridyard führt weiter aus: „Das wir als Erste über die Ziellinie gekommen sind, unterstreicht die Robustheit unserer Prozesse, zumal wir sehr viel kleiner sind und über weniger Ressourcen verfügen als Unternehmen, die nicht dasselbe Niveau erreicht haben. Einige unserer wichtigsten Kunden wollen unbedingt erfahren, wie wir das geschafft haben.“


Die Rolle von BSI

BSI hatte Produmax beim vorherigen Audit auf die Anforderungen für eine Umstellung auf EN 9100:2016 hingewiesen. Danach stand BSI bereit, um mit einem Team bestens ausgebildeter Auditoren zu helfen.

„Für mich war der zweitägige BSI-Kurs zur Umstellung von unschätzbarem Wert“, sagte Gjessing. „Nachdem ich unsere Prozesse und unser Qualitätshandbuch geändert und die Schulung durchgeführt hatte, hatten wir ein Konferenzgespräch mit BSI, um eventuelle Probleme zu identifizieren. Die Unterstützung durch BSI war großartig, denn gleichgültig, wie gut man sich vorbereitet hat, ist immer noch etwas zu klären.“

Ridyard fügte hinzu: „Ich habe BSI immer als sehr streng erlebt. Wir wollten das Zertifizierungsorgan, das uns so kritisch wie möglich prüfen und die Norm so in den Mittelpunkt stellen würde, wie es sein soll. Hinzu kommt die Kompetenz von BSI. Und ein gewisses Renommee als Zertifizierungsorgan, das uns auf die Marke BSI vertrauen lässt.“

Zusammenfassend sagt er: „Diese Norm ist für unser Unternehmen von größter Wichtigkeit, denn sie gibt unseren Kunden die Gewissheit, dass wir Qualitätsprodukte termingerecht liefern und über die erforderlichen Prozesse verfügen, um Risiken zu beherrschen und zu reduzieren. Wir möchten andere Unternehmen dazu ermutigen, die Umstellung so früh wie möglich vorzunehmen.“